Text: Oliver Schröder, 27. September 2016

The Incredible Change of Our Alien: Micha Acher gehört nicht nur zu den umtriebigsten Künstlern Deutschlands, sondern auch zu den wandlungsfähigsten. Ursprünglich im Jazz zuhause, schlug er schon mit The Notwist frühzeitig unkonventionelle Wege ein. Schon bei Tied & Tickled Trio verschwommen wie selbstverständlich die Jazz-Spielarten. Von seinen unzähligen weiteren Projekten und Gastbeiträgen ganz zu schweigen. Dabei schien es immer nur um die Liebe zur Musik zu gehen und das ist auch bei diesem Projekt nicht anders.

Mit dem Alien Ensemble entstand ein Unternehmen aus Leidenschaft, zusammengehalten von der typischen Acherschen Sachlichkeit, die alle seine Projekte kennzeichnen. Die zwei Elektroden Trompete und Instrumentalmusik dienen dabei als Orientierungspunkte zwischen denen quasi alles passieren kann. So ist unter dem nüchternen Namen „Alien Ensemble 2“ ein wunderbares zweites Album zwischen Krautrock, Jazz, Soundtrack und Pop entstanden, das so virtuos wie unbelastet daherkommt. Auch durch das konsequent dargelegte Understatement wird die Musik zu etwas ganz besonderem. Dabei haben die acht Stücke nichts mit Kopflastigkeit im Sinn, denn bei aller dargebotenen Komplexität steht das Herz stets im Vordergrund. Schon das erste Stück „Arc Trilogy“ spielt mit einer beeindruckenden Leichtigkeit Stimmungschwankungen und Genres durch, dass man am Ende der knapp zehn Minuten bereits das Gefühl hat, ein komplettes Album durchgehört zu haben. Es folgen aber noch viele weitere Höhepunkte. Unaufgeregt intensiv.

14/10/2016 Penzberg – Kunstzeche
15/10/2016 Heidelberg – Leitstelle
16/10/2016 Berlin – West Germany
04/11/2016 Feldafing – Jazz am See
25/11/2016 Erfurt – Frau Korte
26/11/2016 Weilheim – Ammertöne Festival

VÖ: 23. September 2016 via Alien Transistor