Text: Nils Hartung, 16. Januar 2017

Feeling sinister? Das Stuttgarter Electro-Duo Annagemina hat auf seinem vierten Album einen unheilvollen Pakt mit der Dunkelheit geschlossen. Auf „New Darkness“ versammeln sich 8 verschachtelte Tracks, die wunderbar anarchisch zwischen House, Trip-Hop und Indie-Düsternis springen. Dazwischen funkeln entrückte Pop-Melodien, die von hakeligen Beats und tiefen Bassflächen umgehend zerbröselt werden. Nichts auf „New Darkness“ ist vorhersehbar. Die Musik von Anna Illenberger und Michael Fiedler folgt keiner gängigen Formeln. Sie findet ihren Geist im selben entlegenen Wurmloch, durch welches schon die Dirty Projectors oder Portishead den Genre-Konventionen entglitten sind. Ein Song wie „Sacred Tune“ braucht den Vergleich mit großen Namen jedenfalls nicht zu scheuen. Andere Tracks verschwinden leider ein bisschen zu schnell im Orbit. Trotzdem klingt nichts auf „New Darkness“ langweilig oder beliebig. Chapeau!

VÖ: 16. Januar 2017 via Fakeland.