Text: Oliver Schröder, 27. Juni 2016

Neues Label, neue Bandmates, neuer Start: „Say Yes“ ist eine klare Kampfansage an widrige Umstände. Nachdem 2014 ein ganzer Teil ihres Equipments gestohlen wurde und es auch privat sehr holprig für die Band lief, grenzt es fast an ein Wunder, dass nun Big Deal-Album Nummer drei vorliegt. Und dann auch noch in Bestform. Übrig geblieben von Big Deals Ursprungsbesetzung sind nur noch Alice Costelloe und Kacey Underwood. Mit den geklauten Laptops gingen leider auch viele Songentwürfe verloren. Es ging zurück ans Reißbrett, entstanden sind elf brandneue Songs.

Ein Wunder also, wenn alles weiterhin genauso klänge wie zuvor. Oft weniger knackig auf den Punkt als kunstvoll aufeinandergeschichtet, hallen die Stücke durch weitläufige Gänge aus Indierock, Shoegaze und Pop. Dabei klingt kaum ein Song wie der andere. Neben dem ausgezeichnet retro-elektrorockenden „V.I.T.R.I.O.L.“ stimmt die Band mit dem Titeltrack eine kleine bittersüße Powerpop-Symphonie an. Mit „Still My Dream“ geht es noch einmal zurück zur leise lärmenden Intimität des Debütalbums: „Does the magic still remain?“, fragen sich die beiden Übriggebliebenen zweifelnd. Die Antwort scheint am Ende von „Say Yes“ ganz deutlich zu werden: „It does.“