Text: Oliver Schröder, 21. Dezember 2017

Der Winter naht: Sekel schaufeln sich bereits seit 2015 durch Skandinaviens Schlechtwetter und stellen sich für ihr Debütalbum eine Dreiviertelstunde lang in das Zentrum eines Blizzards aus melodisch bratzenden Gitarren und düsteren Post-Punk-Vocals. Um sie herum drehen sich die musikalischen Referenzen in Höchstgeschwindigkeit: Wire, Gang of Four, Sonic Youth, Six By Seven. Mit den letztgenannten haben sie gemein, dass sie es sich zu keiner Zeit sonderlich leicht machen. Immer sitzen sie dazwischen, immer wieder schneiden spitze Bruchstücke Löcher in das eingängige Grundgerüst aus Popappeal und Noiserock. Heraus quillt Lärm, Melancholie und irgendetwas Sprödes, das sich nirgendwo einordnen lässt.

Am Ende von „Spirit Gum“ bleibt dann nur noch der Abstieg in eine Hölle aus weißem Rauschen. Das klingt genauso rabiat wie sexy. Bleibt also nur zu hoffen, dass Sekel nicht den gleichen Weg wie Chris Olleys Band aus Nottingham gehen, denn diese liegen ganz oben auf dem Haufen unterbewerteter Bands, auf die langsam der Schnee der Vergessenheit rieselt.

VÖ: 15. Dezember 2017 via Fuzz Club