Text: Oliver Schröder, 24. Mai 2019

Giant Monsters – Greatest Battle on Earth: Black Mountain waren immer so etwas wie der Godzilla unter den Rockbands. Zwischen Retro und Future schlugen sie riffgesteuert meist tiefe Schneisen in bis dato solide Hard-Rock-Gebäude und hinterließen einen angenehm betäubenden Nebel, der langsam auf das Schlachtfeld rieselte.

Stephen McBean hat mittlerweile seinen Führerschein gemacht und brachte seine Erfahrungen mit der neu gewonnen Mobilität in sein sechstes Album ein. Was jetzt vorab fast schon banal und unspektakulär klingt, ist in Black-Mountain-Sprache übersetzt natürlich eine verdammt monumentale Angelegenheit, die durch alte (Kliph Scurlock, Kid Millions, John Congleton und neue (Rachel Fannan, Adam Bulgasem) Beifahrer durchgängig mit Sprit versorgt wird.

Die Gefahr der Tiefstapelei steht also auch bei „Destroyer“ keine Sekunde im Raum. Nur mal kurz reingehört, wie hoch es die Besatzung in dem knapp dreiminütigen „Closer To The Edge“ schafft und wie leidenschaftlich es anschließend mit „High Rise“ wieder auf die matschige Offroad-Piste geht, macht klar, dass mal wieder keine halben Sachen gemacht werden. Mit dem mattschwarzen Sabbath-Mobil geht es weiter durch die Musikgeschichte, im Radio läuft auch mal akustische Psychdelia und 80s-Synthpop. Wenn man etwas an dem Album zu meckern finden möchte, könnte es vielleicht der hohe Perfektionsgrad sein, der die Zierleisten des Hot Rods manchmal zu blankpoliert erscheinen lässt. Für Genrefans könnte aber gerade das ein Kaufgrund sein.

VÖ: 24. Mai 2019 via Jagjaguwar