Text: Nico Beinke, 29. Oktober 2019

Eine nicht ganz unerhebliche Frage: Was lässt sich gut im Schlafzimmer hören – ante/per/post fututionem? Es sollte gegebenenfalls ja zur Art der Betätigung passen. Den Sportlichen unter uns sei bspw. das Frühwerk Blümchens empfohlen (>180 bpm), der Profi und Freestyler könnte sich am Breakbeat-Gewitter des unsterblichen Aphex Twin auf „Drukqs“ erquicken und für Menschen, die sich vielleicht nicht zum ersten Mal „auf den Sattel schwingen“, scheint das neue Album von Cigarettes After Sex geeignet zu sein. Die vertonte „Zigarette danach“ für Menschen, die ihre Kraft aus der Ruhe schöpfen und vertrauen in ihre Art der Performance haben dürfen.

Zweite Frage gleich hinterher: Wieviele Alben von ein und derselben Band, die sich zum Verwechseln ähneln, sind erlaubt? (Das haben sich Bad Religion vielleicht auch einstmals gefragt, um dann zumindest die Qualität ihrer Songs zu „ändern“). Zwei sind ok, zur Sound- und Fanbindungs-Festigung. Soll heißen: Wir wissen jetzt, wie es klingt, und dass es einen Markt dafür gibt, spannend wird es dann erst beim dritten Album.

Der Markt hört übrigens gerne Mazzy Star und Beach House, selbst Sade sind erlaubt, allerdings ohne Saxofon, dafür aber mit ihren Bedroom Eyes. Er mag nicht unbedingt Überraschungen, die es aber gelegentlich einfach auch nicht braucht, um ihn zu überzeugen. Und er raucht vielleicht nur noch ab und zu, aber dafür gerne nach erfreulichen Ereignissen. „Cry“ zu hören, lässt sich unzweifelhaft als ein solches anführen.

16.11.2019 (CH) Zürich – Plaza
17.11.2019 (CH) Zürich – Plaza
18.11.2019 (AT) Wien – Arena
19.11.2019 (AT) Wien – Arena
23.11.2019 Berlin – Tempodrom
25.11.2019 Köln – Palladium
01.04.2019 Hamburg – Fabrik

VÖ: 25. Oktober 2019 via Partisan Records