Text: Jan-Frederic Goltz, 05. September 2018

Huch, die singen ja auf deutsch. Da musste ich erstmal genauer hinhören, als Sophie Läws Stimme lässig und ein wenig lasziv einsetzt. Ihr gesangliches Talent verleiht dem Sound eine lang nicht mehr gehörte verträumte und melancholische Note, die sich geschickt mit der gesamten Instrumentierung ergänzt.

Tief in meinem Unterbewusstsein regen sich beim Hören Erinnerungs-Synapsen, doch ich komme beim besten Willen nicht darauf an was. Ein Geschmack, eine Situation oder ist es ein Gefühl? Wenn Musik etwas mit einem macht, einen auf eine bestimmte Art und Weise berührt, ist das immer ein Zeichen dafür, dass Musiker ebenso viel Emotion in ihre Kompositionen gesteckt haben. Wunderbar vielschichtig, was da in diesen knapp drei Minuten von „Begierde/Scham“ passiert: Ein bisschen Dream-Pop hier, akzentuiertes Schlagzeug dort – fragile Momente, emotionale ausbrechende Parts dort und am Ende aufheulende Gitarren, wie Motorräder in der Nacht. Dazwischen viele Spannungsmomente, deren Mischung dramaturgisch gelungen aufgeht.

Gespannt bin ich, was 2019 passieren wird, wenn die vier jungen Österreicher von Culk Anfang kommenden Jahres ihre erste Platte aufnehmen werden. Diese Single jedenfalls lässt mich momentan nur schwer los. Das wird was.

29.09.2018 (AT) Wien – Waves Festival
23.10.2018 München – Unter Deck (+ Juniore)
24.10.2018 Dortmund – FZW (+ Juniore)
25.10.2018 Berlin – Schokoladen (+ Voodoo Beach)
23.11.2018 (AT) Wien – B72 (+ Vague)

VÖ: 04. September 2018 via Siluh Records