Text: Stefan Killer, 16. August 2019

Seit der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Seafoam“ hat sich im Leben Lucinda Livingstones und Conor Dawsons einiges getan. Allem voran, dass sie nun nicht mehr Kamikaze Girls, sondern Cultdreams heißen. Aber auch die politisch wie gesellschaftlich schwierige Situation in ihrer Heimat England bewog sie mit der Nachfolgescheibe „Things That Hurt“ neue Wege zu gehen.

Ihre Postpunk-Wurzeln im hallverhangenem Unterholz Brightons sind unüberhörbar – auch wenn Conor Dawson mittlerweile in Belgien lebt. Visuell gehen sie diesen Weg mit Martyna Wisniewska, die unter anderem im Video zur Underdog-Hymne „We Never Rest“ die Atmosphäre zum Ausdruck bringt. Zur gesanglichen Verstärkung holte sich Cultdreams Katie Dvorak und David Bello. Apropos Underdog, schon mit dem sehr intimen Opener „Born an Underdog“ ist die Stoßrichtung der Platte sofort vorgegeben. „Things That Hurt“ ist ein Album für die gesellschaftlichen Gruppen, die heute täglich als Primärziele alter weißer Populisten herhalten müssen. „Not My Generation“ ist auch Ausdruck dessen.

Seien es LGBT, psychisch kranke Menschen – Sängerin Lucinda Livingstone schreibt aus Erfahrung – oder die Unterdrückten der Konsumgesellschaft, Cultdreams erzählt persönliche Geschichten als Stimme für alle, die als anders oder schwach gelten. „Things That Hurt“ ist eine mahnende „Political Correctness“-Plakette für die Popkultur.

VÖ: 16. August 2019 via Big Scary Monsters