Text: Nico Beinke, 25. Juni 2020

Multitasking ist immer dann gefragt, wenn mittelmäßige Ergebnisse erzielt werden sollen. Und Mittelmäßigkeit ist zudem der Alptraum eines jeden, der darüber schreiben soll. Es fehlt die Begeisterung, aber ebenso die Enervierung, um sich mit einem Verriss zu revanchieren.

Aber warum ist es denn gerade in Hinblick auf die musikalische Umsetzung so faszinierend? Deantoni Parks spielt zeitgleich Schlagzeug und sampelt allerlei Brocken und Fetzen hinzu. Genauer gesagt spielt er mit der Linken Snare und Hi-Hat und drückt mit der Rechten die Knöpfe seines Samplers. Aufgenommen wurde das Ganze bereits 2019 während des Clouds Hill Festivals in Hamburg. Selig diejenigen, die zugegen sein durften, denn es sieht durchaus spektakulär aus, was Parks dort aufs 24-Spur-Tape gezaubert hat. Auf Konserve lässt er durch seine Arbeitsweise DJ Shadows Meilenstein „Endtroducing….“, mit all seinen Hip Hop- und Downbeats wieder auferstehen, ohne dessen Klasse erreichen zu können. Was wiederum ja schon an dem Konzept der Selbstlimitierung – Parks als Alleinunterhalter – scheitern muss, also nicht als Vorwurf gewertet werden darf.

Deantoni Parks „Technoself (Live at Clouds Hill)“ ist meisterlich getimetes Handwerk und vielleicht dadurch Kunst. Allerdings ist dadurch kein Meisterwerk entstanden, welches die Dekaden überdauert. Aber ihr solltet euch selbst ein Bild machen und euch die Videoaufzeichnung ansehen.

VÖ: 26. Juni 2020 via Clouds Hill