Text: Oliver Schröder, 22. August 2019

Der Titel-Countdown neigt sich mit Album Nummer vier der Null entgegen. Und das Nichts scheint auch durchaus das Ziel der chilenischen Spacetroniker zu sein. Wer braucht schon Geschichten, wenn man es sich so schön in der Leere gemütlich machen kann.

Es geht um Strukturen, nicht um das Einhalten von Formaten. Daher ist es schon fast verwunderlich, das sich die 60 Minuten von „I“ in ebenmäßige Teile aufteilen, die jeweils entweder 13 oder 17 Minuten dauern. Andererseits gehen die Stücke nahtlos ineinander über und lassen sich kaum voneinander lösen, weswegen man sich das auch hätte sparen können. Kaum ein Hörer wird zu Track „III“ skippen, weil dieser ihm ganz besonders gut gefällt. Nein, „I“ ist ein Klangraum, der von vorne bis hinten durchschritten und erfahren werden will.

Alle Bestandteile wurden einzeln aufgenommen und schließlich von Produzent Atom TM so zusammengesetzt, dass vier Episoden entstehen, die einen allesamt dermaßen hinter den Spiegel ziehen, dass sich jede weitere sowieso Kategorisierung erübrigt. Die Platteninfo ist dazu erfreulich unschwurbelig. Man versucht gar nicht erst, etwas Außerweltliches in die langgezogenen Räume hineinzuinterpretieren: Föllakzoid „streben danach, mit jedem Album, längere Zeiträume mit immer weniger Elementen zu füllen“. In Zeiten von Überfüllung und Reizüberflutung ist dieses Album also das Beste, was einem überhaupt passieren kann.

10.09.2019 Aachen – MusikBunker
25.09.2019 (AT) Wien – Chelsea
26.09.2019 Leipzig – UT Connewitz
27.09.2019 Berlin – Bi Nuu
28.09.2019 Hannover – Cafe Glocksee
30.10.2019 (CH) Zürich – Zukunft

VÖ: 01. August 2019 via Sacred Bones Records