Text: Oliver Schröder, 22. September 2017

Ein Livealbum ist eine langweilige Sache. Das dänische Quintett bietet aber beste Voraussetzungen für ein solches. Ihr organischer, instrumentaler Post-Jazz durchstreift andere Genres wie riesige klingende Ozeane: ohne spürbare Übergänge zwischen sonnendurchfluteter Klarheit und dunkler Faszination. Licht und Schatten lösen sich ab und sind die einzigen notwendigen Kategorien, die es braucht, um sich auf die Stücke einzulassen.

Losgelöst von Studiolimitationen entfaltet die Band dementsprechend erst auf Konzerten ihr volles Potenzial. „Basically we are an old fashioned live band. Concerts have always been our main thing and playing concerts is how we reach people” beschreibt die Band ihre besondere Beziehung zum Livesound. Jedes der vier neuen und acht älteren Stücke unterstreicht diese Aussage auf seine ganz eigene Weise. Aufgenommen in Hamburg, Dresden und Berlin stellen Girls In Airports ihren mittlerweile ganz typischen Sound zwischen Tradition und Moderne vor, der auch den bereits bekannten Stücke ganz neue, nahezu psychedelische Dimensionen verleiht.

Das Tolle an “Live” ist die spürbare Progression, die durch die Aneinanderreihung der Stücke erlebbar wird. Auch hier sind keine deutlichen Trennlinien zwischen den unterschiedlichen Aufnahmen wahrzunehmen. Das Album steigert sich bis mit dem wunderbaren „Vejviser“ ein grandioser Abschluss gefunden wird. Schön, dass man einfach auf ‚Repeat‘ drücken kann, um das Ereignis erneut stattfinden zu lassen. Ist schon spannend, so ein Livealbum.

28/10/2017 Dortmund – Domicil
29/10/2017 Münster – Pension Schmidt
30/10/2017 Berlin – Prince Charles (Scope Festival)

VÖ: 22. September 2017 via Edition Records