Text: Tobi Kirsch, 09. Mai 2019

Greg Foat ist eines dieser unentdeckten Geheimtalente des britischen Jazz hierzulande. Anscheinend haben nur wenige sein Schaffen auf der Insel bisher wahrgenommen. Mit seinem aktuellen neunten Album könnte sich das ändern. Er verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart.

Der Opener hat als Gesangsfeature gleich mal die Sängerin Kathy Garcia aus Trinidad, ihr Stück „Of My Hands“ wird 45 Jahre nach der Originalaufnahme neu interpretiert. Und dann hat er sich in Person des jungen Schlagzeugers Moses Boyd die Zukunft ins Boot geholt. Moses Boyd ist vielleicht einigen durch sein Exodus-Bandprojekt bekannt, er hat aber auch mit dem Saxophonisten Binker Golding auch ein aufregendes Duo am Start. Er ist hier bei drei Stücken an den Drums dabei, bei den anderen sitzt niemand geringeres als Malcolm Catto von den Heliocentrics hinterm Schlagzeug.

Das Können von Greg Foat macht sich fest an einer wirklich herausragend zu nennenden Dichte der Kompositionen. Hier stimmt jeder Ton, es wird eine fesselnde Atmosphäre aufgebaut. Es bleibt zu wünschen, dass Foat jetzt auch auf dem europäischen Festland als eine der Größen des britischen Jazz wahrgenommen wird, denn zu denen gehört er schon lange. Da frage man nur Altmeister wie Shawn Lee, der muss es wissen.

VÖ: 03. Mai 2019 via Athens Of The North