Text: Oliver Schröder, 29. März 2016

…And You Will Know Us by the Trail of Dead: Wenn es um den Intensitätsgrad von Rockmusik geht, stellen die ersten drei Alben der Texaner immer noch einen Maßstab dar, an denen sich nachfolgende Bands messen lassen müssen. Jetzt wird der Post-Hardcore-Fokus endgültig um ein ganzes Stück nach Norden verlagert. Toronto machte in den letzten Jahren u.a. bereits mit den großartigen METZ von sich reden, nun hängen Greys mit „Outer Heaven“ ihre ganz eigene Messlatte auf und lösen sich mit ihrem Mix aus Lärm, Melodien und Experimentierfreudigkeit von ihren Vorbildern. Zumindest fast. Gerade Shehzaad Jiwanis wechselhaften Gesanglinien erinnern immer wieder an Conrad Keely.

Gleich mit den ersten drei Songs wird aber sehr schnell deutlich, dass die Band ihr Spektrum deutlich erweitert hat. „Cruelty“ bereitet mit zurückhaltend melancholischem Indierock den Weg für „No Star“, in dem der Hörer das erste Mal effektvoll aus Maul bekommt. Es wird nicht das letzte Mal bleiben. Mitreißend, wütend und dramatisch zetteln die Jungs einen wahren Noise-Rock-Aufstand an, bei dem abwechselnd gepöbelt, geprügelt, umarmt und gefeiert wird.

Das Album „Outer Heaven“ erscheint Ende April via Carpark Records.