Text: André Habermann, 09. März 2020

Hans Unstern, das bärtige Wesen aus Berlin hat nun seine/ihre dritte Phase eingeleitet. Ein kurzer Rückblick: Als introvertierter Kauz veröffentlichte Unstern im Jahre 2010 mit „Kratz Dich Raus“ ein brilliantes Debütalbum und wurde von der Zeit sogar als größter Sprachskeptiker des deutschsprachiges Songwriter*innentums bezeichnet. Zwei Jahre später wurde die zweite Stufe gezündet: „The Great Hans Unstern Swindle“ – ein irritierender Wahnsinn aus Wort, Musik und Kunst. Sowohl auf Tonträger, als auch auf der Bühne.

Nun schreiben wir das Jahr 2020. Die letzten Sommer und Winter hat Unstern gemeinsam mit Simon Bauer an der besagten Phase Drei gearbeitet. Aber es wurde nicht komponiert oder geschrieben – die zwei Tüftler haben sich in eine Werkstatt verkrochen und tatsächlich erst einmal die Basis erschaffen: Die sogenannte V-Harfe. Ein sehr spezielles, elektro-akustisches Klanginstrument, benannt nach dem V in der Mitte von „DIVEN“. So nennt sich übrigens auch das kommende Werk, welches Ende April via Staatsakt erscheinen wird.

Um die Harfe herum gibt es weitere selbstgebaute Instrumente und Gadgets aus Metall und Holz, die zum Teil mit einem Bogen gespielt oder durch ein MIDI-Interface kontrolliert werden. So schlagen computergesteuerte Hämmerchen auf Blechkörper ein, Magneten bringen Harfensaiten zum Schwingen und zusammen spielen sie neue Unstern-Lieder. Apropos Lieder, laut Label „vermengen sich kontrasexuelle Lovesongs mit Agitprop-Erzählungen aus der Untergrund-Werkstatt. Hans Unstern changiert in den Liedtexten zwischen modernen Märchen und diskursiven Heftchen.“

Bereits im März 2019 – als Support von Die Heiterkeit – durfte die anwesende Audienz einen ersten Eindruck gewinnen. Wir sind hochgespannt auf das vollendete Werk verweisen auf den Albumtrailer, in dem es – neben Unstern, die Harfe und den Apparaturen – sogar ein erstes Stück („Bonbons aus Plastik“) zu bestaunen gibt. Kurz nach dem Release präsentiert Hans Unstern das neue Schaffen auf ein paar wenigen Live-Bühnen.

10.05.2020 Hamburg – Kampnagel
17.05.2020 Hannover – Kunstfestspiele Herrenhausen
22.05.2020 Berlin – HAU Hebbel am Ufer
23.05.2020 Berlin – HAU Hebbel am Ufer