Text: Oliver Schröder, 26. Juni 2018

Boulevards of broken dreams: Die Musik von Hekla gehört nicht den Surferboys und Blumenkranzmädchen, die nachts am Baggersee das laue Sommerlüftchen genießen wollen. „Boulevards“ dröhnt, poltert und brummt im großen Bogen am Wohlfühl-Indiepop vorbei, von dem die Festivalgärten in den kommenden Wochen illuminiert werden.

Über dem Gerüst aus messerscharfen Gitarrenakkorden, krachenden Drums und wabernden Keyboards säuseln die beiden Sängerinnen zweistimmig durch die grimmig-coole Enge des schwarzen Raumes, der die Bühne für das deutsch-schwedische Quartett darstellt. Doom-Folk nennt die Band ihr Genre, das auf „Boulevards“ ganz fantastisch klingt: psychedelisch, abgehoben, unerwartet schwer.

Nein, diese fünf Stücke müssen im stickigen Club gehört werden. Dort, wohin man sich schon bei Tageslicht zurückzieht um jeder für sich alleine auf die Dunkelheit zu warten. Wo Nebelwolken und Hitze einem den Atem nehmen. Und während von draußen noch das letzte Sonnenlicht durch die Ritzen hereinfunkelt, ist es drinnen bereits seit einer knappen halben Stunde stockdüster.

27.06.2018 Berlin – Kultstätte KELLER
12.07.2018 Berlin – Urban Spree

VÖ: 15. Juni 2018 via Duchess Box Records