Text: Nils Hartung, 27. April 2018

Sorgen um den Nachwuchs muss man sich als Beobachter der deutschsprachigen Rockszene in diesen Tagen absolut nicht machen. Zu Beginn des Jahres legten Isolation Berlin schon mal stark vor, Swutscher stehen für Mai in den Startlöchern und auch International Music wird man definitiv auf dem Zettel haben, wenn einen die exzessive Lethargie von „Die besten Jahre“ nicht völlig aus der Kapsel haut.

Das Debüt des Essener Trios ist ein flammendes Plädoyer für verspulten Art/Avantgarde-Rock aus der Schule von The Jesus & Mary Chain und Velvet Underground, dessen Grenzen mit jedem Song neu ausgelotet werden. Das Spektrum reicht von statischen Krautrockanleihen („Metallmädchen“) bis zu vernebelten Popgesten („Für alles“, „Farbiges Licht“). Dazu gibt es kryptisch skurrile Texte über Schulleiterpsychosen und heimliches Rosengießen am Abend.

Dass International Music gegen Ende des Albums vielleicht etwas zu sehr damit beschäftigt sind ihre Schrulligkeit zu pflegen, stört nur am Rande. Vielmehr überwiegt der Eindruck, dass diese Band noch einige ihrer besten Jahre vor sich hat.

27.04.2018 Essen – Südrock
02.05.2018 Hamburg – Pudel
03.05.2018 Rostock – M.A.U.
04.05.2018 Berlin – Internet Explorer
08.05.2018 Dresden – Groovestation
15.05.2018 Leipzig – Ilses Erika
17.05.2018 Köln – Bumann & Sohn
18.05.2018 Mainz – Schon Schön
19.05.2018 Bonn – Kult41

VÖ: 27. April 2018 via Staatsakt