Text: Nils Hartung, 30. August 2018

Das enge Band zwischen lyrischen Erzählungen und intimer Folkmusik haben Iron & Wine schon auf vielen Alben zu ihrem Raison d’Être erklärt. Mittlerweile gehört es fast zum guten Ton eines Iron & Wine-Releases, dass Sam Beam nach kurzer Verschnaufpause noch einmal zur Feder greift, um den Geschichten in seinen Songs zu einem erzählerischen Abschluss zu verhelfen. Deshalb hat sich die Veröffentlichung von EPs zu einer liebenswerten Angewohnheit entwickelt, mit der Iron & Wine eine Lanze für ein oft unterschätztes Format brechen.

„Weed Garden“ ist ein perfektes Beispiel für die EP als musikalischer Epilog ohne „didn’t-make-the-album“-Feeling. Alle sechs Songs wandeln natürlich auf den gleichen samtigen Folk-Pfaden, die „Beast Epic“ vor einem Jahr legte. Allerdings ist es Sam Beam gelungen seinem Nachklang eine gewisse Düsternis zu verleihen, die man auf dem Longplayer durchaus vermissen durfte. Vor allem „Milkweed“ und „Last of Your Rock’n’Roll Heroes“ sorgen für erfreuliche Erweiterung des Spannungsbogens. Langzeit-Follower können sich außerdem über das wunderschöne „Wave of Galveston“ freuen, das bislang ausschließlich dem Livepublikum vorenthalten war.

VÖ: 31. August 2018 via Sub Pop Records