Text: Jan-Frederic Goltz, 12. Oktober 2016

Dinge ändern sich mit der Zeit, vieles selten, manches nie. Das britsiche Duo um Robin Saville und Antony Ryan bleibt seinem experimentierfreudigen Sound selbst nach 20 Jahren Bandbestehen und räumlicher Trennung zwischen Großbritannien und Dänemark treu und klingt wie ISAN nun mal klingen muss: Synthies und Keyboards piepen und zischen verspielt wie gewohnt, knisternde Beats laufen rauschend ihre teils herrlich verschrobenen Pattern ab und selbst zarte panflötenartigen Klänge („Lace Murex“), die im musikalischen Kontext ausnahmsweise mal positiv zu deuten sind, machen das achte Album mit dem Namen „Glass Bird Movement“ zu einem angenehmen Zeitgenossen an den stillen Stunden des Tages. Oder der Nacht. Deutlich treibender, repetitiver und verzerrter geht es in „Rattling Hill“ zu, welches fast schon an John Maus’sche Lo-Fi Gitarren erinnert. Jeder der insgesamt elf Tracks erzählt in seiner ganz individuellen Stimmung eine eigene Geschichte, die sich automatisch im Kopf zusammenpuzzelt — eben genau so, wie es mit ISAN schon vor zwei Dekaden wunderbar funktioniert hat.

VÖ: 14. Oktober 2016 via Morr Music