Text: Christopher Zielske, 11. Oktober 2018

Jaakko Eino Kalevi ist kein unbekannter, aber dass er mit „Out Of Touch“ bereits sein fünftes Studioalbum veröffentlicht, könnte manche wundern. Bereits seit 2007 ist der Finne aktiv und beglückt uns mit seiner Musik und diversen Kooperationen, wie z.B. mit Farao.

Auf seinem neuesten Werk fühlt sich alles aber etwas festgefahren an und nicht mehr ganz so innovativ und leicht, wie noch auf seinem selbstbetitelten Album von 2015. Bereits dort war im Vergleich zu seinem Vorgängeralben eine gewisse – nennen wir es mal Professionalität – zu spüren, die sich in diesem Moment aber noch neu und frisch anfühlte. Nun fehlen einem irgendwie Hits wie „Double Talk“ oder „Flexible Heart“. Zwar gibt es Anwärter alla „Emotions In Motion“ aber dieselbe Euphorie können sie dann doch nicht auslösen. Interessante Momente stellen sich ein, wenn man Songs wie „People In The Centre Of The City“ hört und dabei gewisse Einflüsse wie Italo-Disco entdeckt, oder „Ballad Of A Cloud“ mit einem Krautrock-artigen Saxophon.

Insgesamt fühlt sich dann aber alles doch stimmig an und man merkt, dass die Kritik vielleicht an seiner eigenen Festgefahrenheit liegt. Um also eine objektive Meinung zu bekommen, muss man Menschen mit weniger Befangenheit und Berührungspunkten zu den vergangenen Werken des Künstler befragen. Gesagt, getan:

Als hätte fuckin Romano seine scheiß Haare endlich mal nicht nach hinten gekämmt und gegelt. Jaakko Eino Kalevi ist tolle Popmusik. Wenn ich die Musik höre, fühle ich mich als wäre ich gerade in der Hälfte von 2 Stunden Bikram-Yoga. Ich bin fidel und habe Bock. Ich merke was wichtig ist und was ich einfach schleifen lassen kann. Warum kann Jaakko Eino Kalevi das bei mir erzeugen? Weil er Pop kann. (Jakob)

Und ja, er hat Recht. Jaakko Eino Kalevi macht verdammt gute Popmusik. Nur fühlt man sich als langjähriger Fan vielleicht nicht mehr ganz so überrascht und abgeholt. Aber das macht nichts, denn Jaakko Eino Kalevi hat mit „Out Of Touch“ ein abwechslungsreiches Album geschaffen, welches es sich definitiv lohnt anzuhören.

21.03.2019 Hamburg – Turmzimmer
22.03.2019 Köln – Gewölbe
23.03.2019 München – Rote Sonne

VÖ: 12. Oktober 2018 via Domino Records