Text: Stefan Killer, 10. Juni 2019

Wer glaubt, das Asien des 21. Jahrhunderts habe musikalisch nicht viel mehr als K-Pop zu bieten, wird von Jambinai eines Besseren belehrt. Die Postrock-Gruppe aus Korea überzeugt ihr Publikum seit knapp zehn Jahren von der einnehmenden Kraft traditioneller Instrumente in Kombination mit modernen Riffs. Auch „ONDA“, das dritte Album, ist da keine Ausnahme – obgleich Gesang neuerdings eine zusätzlich tragende Rolle spielt.

Die Band ist zudem um zwei Mitglieder auf Quintettgröße gewachsen: Jaehyuk Choi (Schlagzeug) sowie B.K. Yu (Bass) sind seit 2017 Bestandteil der Liveband und jetzt feste Mitglieder von Jambinai. Die dritte Welle – „ONDA“ bedeutet neben „kommen“ in Koreanisch auch „Welle“ in Spanisch – ist also voll von neuen Einflüssen. Was bleibt, ist der ständige Kampf zwischen traditionell koreanischen Saiteninstrumenten und dem teils aggressiven, teils atmosphärischen Spiel mit modernen Themen – musikalisch wie inhaltlich. Nicht nur Umwelt und Nachhaltigkeit spielen eine Rolle.

Auch andere Inspirationsquellen lassen sich benennen. Das Instrumental „Sawtooth“ lebt von seiner fidelartigen Leadfigur und brachialem Schlagwerk. Die Wellenform des elektronischen Klangs ist laut Jambinai titelstiftend. „Sun. Tears. Red“ wirkt wie eine mehrstimmige Metalmesse, wobei der Gesang eher das Klangspektrum erweitern soll, als inhaltlich zu wirken. Jambinai (er)schafft auf „ONDA“, was Politik nicht vermag – eine interkulturelle Universalsprache aus Folk und Metal. Alt und Neu.

22.09.2019 (CH) Monthey – Route du Pont Rouge
24.09.2019 Berlin – Quasimodo
25.09.2019 Dresden – Beatpol
27.09.2019 (AT) Linz – Stadtwekstratt
28.09.2019 (AT) Kulfstein – Kultur Quartier Kulfstein

VÖ: 07. Juni 2019 via Bella Union