Text: Oliver Schröder, 27. Oktober 2017

Auf dem Cover rauscht der Röhrenbildschirm, auf der Platte dröhnen die Synthies. Es ist Herbst in Austin, MN, John Maus ist wieder zurück aus dem Unilabor. Und er hat nicht nur ein Album mitgebracht, sondern kündigt an, bald auch sein musikalisches Lebenswerk vor uns ausbreiten zu wollen.

„Screen Melodies“ passt so wunderbar in diese Jahreszeit. Wie mit dem Delorean aus einer alternativen Zeitlinie herübergekarrt, beschäftigt sich Maus hier wieder vornehmlich mit seiner Avantgarde-Version von Synthpop und Wave zwischen „Major Tom“ und Alan Vega. Dazu gibt es „Masters of the Universe“-Referenzen, tote Haustiere, Teenager-Hexen und elektrische Stühle. Und wenn „Find Out“ auf der Halloween-Party nicht zündet, dann kann man sich Bauhaus, Alice Cooper und das „Ghostbusters“-Theme ebenfalls sparen: „Bring the party to the night now find out/ bring the party to the knife now it don’t seem right to me/ Picard has seen everything”. Ariel Pink hat am schwebenden Postpunk-Hit “Bombs Away” mitgeschrieben. Warum, das singt Maus an anderer Stelle, wenn er „icy titty“ genialerweise auf „haunted graffiti“ reimt.

In einem halben Jahr erscheint dann die limitierte 6-LP-Box, die neben „Screen Memories“ und 12 zusätzlichen Bonus-Stücken quasi alles enthält, was Maus unter seinem Namen bisher veröffentlicht hat. Und nächstes Jahr gehen wir zu Halloween dann als John Maus.

15/11/2017 Berlin – Festsaal Kreuzberg (ausverkauft)
18/11/2017 Leipzig – Transcentury Festival

VÖ: 27. Oktober 2017 via Domino Records