Text: Nils Hartung, 04. Juli 2017

Die Kritiker hatten Kane Strang schon sehr früh prophezeit der Stephen Malkmus Neuseelands werden zu können. Mit seinem zweiten Album, dem Follow-Up des 2016er Debüts „Blue Cheese“, vertieft Strang seinen eingeschlagenen Pfad aus poppigen 60s Glamour, der konsequent von ruppigen Alternative-Anleihen konterkariert wird. „Two Hearts And No Brain“ ist voll von diesem schluffig schrammeligen Gitarrenpop, der dankenswerterweise nicht krampfhaft um Hooks bemüht ist und trotzdem einige Instant-Hits hervorbringt. „My Smile Is Extinct“ oder „Oh, So You’re Off I See“ sind solche großartigen Unverschämtheiten, die sich ungefragt beim ersten Hördurchlauf ans Herz kleben und unmittelbar nach ihrem Ende Repeat! brüllen. Noch wird nicht alles was Kane Strang auf Two Hearts and No Brain anstellt immer treffsicher zu Indie-Perlen veredelt. Manches zündet erst auf Umwegen („Lagoons“) oder verpufft etwas zu schnell im Nirgendwo („Don’t Follow Me (I’m Lost)“). Sei’s drum. Allein die enorme Lässigkeit, die der Jungspund in seinen Songs an den Tag legt, ist absolut beeindruckten. Also: Brain aus, Herz an – und genießen!

VÖ: 30. Juni 2017 via Dead Oceans