Text: Nils Hartung, 31. August 2016

Seit einigen Jahren schon bastelt der Schotte Kenny Anderson auf der etwas entlegenen Halbinsel Fife mit bewundernswerter Beharrlichkeit an einer allumfassenden Klangformel aus Kammerpop, Folk und Nightclub. Mit dieser Genre-Umarmung konnte Anderson, alias King Creosote, in der Vergangenheit schon Jon Hopkins für zwei EP-Kollaborationen gewinnen. „Astronaut meets Appleman“ bewegt sich in eben diesem Spagat zwischen elektrosphärischen Höhenflügen und Down-To-Earth Songwriting.

Nach dem erdig mäandernden Opener „You Just Want“ schafft Anderson das Kunststück Streicher und Vocoder-Vocals, Dudelsäcke und versprengten Beats in „Melin Wynt“ zu einem Kleinod verschmelzen zu lassen. Danach oszillieren die Songs des Albums zwischen Wohlfühl-Pop (“Wake Up To This”, “Love Life”), Outer Space-Folkrock („Surface”) und Kammerorchesterschmelz („Betelgeuse“).

„Astronaut meets Appleman“ ist ein gelungener Vermittler zwischen Welten – wobei der Apfelmann am Ende der Reise dann irgendwie doch die Nase vorn hat. Das Album erscheint am 02. September via Domino Records.