Text: Nils Hartung, 19. Oktober 2018

Auch wenn das musikalische Jahr noch nicht die Zielgerade erreicht, darf schon jetzt festgehalten werden, dass sich der Neoklassik-Boom 2018 zu einem echten Trend entwickelt hat. Fans und Friends von elektronisch verfeinerter Klaviermusik erlebten ein echtes Sahnejahr in pucto Releases. Nils Frahm, Chilly Gonzales oder Òlafur Arnalds stehen stellvertretend für ein Genre, das sich weiter im Aufwind befindet.

Auch der Hamburger Pianist und Maskenmann Lambert hat sich einen festen Platz in der Szene erspielt. Erst im März machte er mit DJ und Produzent Martin Stimming gemeinsame Sache und veröffentlichte das angehousete Minialbum „Exodus“. Jetzt steht ihm der nächste Homie zur Seite. Lamberts Freundschaft zu Brookln Dekker – hauptberuflich bei Rue Royal tätig – reicht zehn Jahre zurück. Damals lernten sich die Musiker in einem kleinen Utrechter Club kennen.

„We Share Phenomena“ vereint nun, was vereint werden musste: Lamberts minimalistisches Klavierspiel, begleitet von dezenten Synthie-Streichern und pluckernden Beats, ist der perfekte Klangteppich für Dekkers souligen Gesang. Allerdings kann die zu Beginn aufgebaute Spannung mit den Glanzlichtern „The Tug“ und „Another One“ nicht über die volle Distanz gehalten werden. Dafür kommen die Überraschungsmomente in der zweiten Albumhälfte etwas zu kurz. Trotzdem ist die warme und unaufdringliche Produktion von „We Share Phenomena“ ein absoluter Hörgenuss.

13.11.2018 Leipzig – Neues Schauspiel
14.11.2018 Berlin – Burg Schnabel
15.11.2018 Münster – Gleis 22
16.11.2018 Köln – Arttheater
17.11.2018 Karlsruhe – Cafe Nun
24.11.2018 Düsseldorf – FFT
27.11.2018 Hannover – Feinkost Lampe

VÖ: 12. Oktober 2018 via BMG Rights