Text: Christopher Zielske, 30. Juli 2018

Manchmal gibt es diesen Moment: man bekommt völlig unverhofft ein Album zugespielt, welches einen nicht mehr los lässt. Musik, um zu träumen und sich zu verlieren. Masayoshi Fujitas neustes Werk ist so ein Album. „Book of Life“ ist der letzte Teil seiner Trilogie von Solo-Vibraphon-Alben. Wer sich jetzt an seine kurze Glockenspielkarriere im Musikunterricht erinnert fühlt, wird sich wundern. Masayoshi schafft es durch sein unkonventionelles Vorgehen – das Präparieren der Metallplatten mit Alufolie oder den Einsatz eines Cellobogens – dem Instrument eine ganz neue Klangfarbe zu entlocken und es somit aus seinem Schattendasein zu befreien. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängeralben „Stories“ und „Apologues“ arbeitet Masayoshi Fujita das erste Mal mit orchestralen Elementen wie Streichern und Flöten (Mountain Deer), was dem ganzen etwas mehr Bombast gibt, dem Vibraphon als Hauptdarsteller aber keinesfalls die Show stiehlt.

25.09.2018 Berlin – Silent Green

VÖ: 27. Juli 2018 via Erased Tapes