Text: Felix Mossmeier, 09. Oktober 2020

Da ist es nun also. Ja, wirklich. Nach der ursprünglichen Ankündigung für 2019 und ein, zwei Verschiebungen, haben Matija ihr zweites Album „byebyeskiesofyesterday“ nun veröffentlicht. Hatte die Band früher noch behauptet sie kämen aus Hamburg, wo ihr Label sitzt, beweisen sie spätestens heute, dass auch München spannende Acts hervorbringen kann.

Nach der Meldung aus dem vergangenen Jahr, dass Johann Blake, Bassist und Mann an den Synthesizern, die Gruppe verlässt, dürften sich einige Fans Sorgen gemacht haben, ob man von der Münchner Indie-Gruppe nochmal etwas zu hören bekommen würde. Diesen Bedenken schoben Matt Kovac, Jan Salgovic und Sami Salman mit ihrer ersten Single-Auskopplung „absoloutlynothing(today)“ bereits im April 2020 aber einen Riegel vor. Es gibt sie also noch. Gut so.

Der Sound der Münchner ist derweil gereift. Wer auf dem neuen Album nach Vollgas-Nummern wie „5th Avenue“ sucht, sucht vergeblich. Matija haben sich musikalisch weiterentwickelt und sind dabei vor allem eines geworden: ruhiger. Dabei mussten sie sich jedoch nicht komplett neu erfinden. Songs wie „streetsinghalleluja“ kommen einfach deutlich leiser daher. Interessant ist dabei vor allem, dass die ersten Live-Versionen des Tracks noch mehr Tempo zu haben schienen. Eben dieses auf die Akustische-Bremse-Treten fügt sich nun aber perfekt in den teils minimalistischen und unaufgeregten Sound Matijas ein.

Dass Matija gerne Neues probieren, wird in Titeln wie „troiskilometres“ deutlich. French House im Indie-Pop? Ja, das funktioniert. Sehr gut sogar! Ohne sich komplett vom Sound des ersten Albums zu entfernen, schaffen es die drei Münchner etwas ganz Neues zu kreieren. Durchaus ein Spagat, den Matija aber meistern. Man möchte fast so weit gehen zu sagen, Matija präsentieren sich in genau dem Maße arty, dass sich ein Werksviertel-Hipster und ein*e Kunstprofessor*in an der LMU noch darauf einigen können.

Und um auch diesmal wieder mit einem wilden und an den Haaren herbeigezogenen Vergleich abzuschließen: In „happiness“ klingen Matija phasenweise nach dem jungen Robbie Williams. Ob man den jetzt mag oder nicht: „byebyeskiesofyesterday“ sollte man sich in jedem Fall anhören.

28.01.2021 Köln – Blue Shell
29.01.2021 Hamburg – Häkken
31.01.2021 Berlin – Privatclub
02.02.2021 München – Ampere
05.02.2021 (AT) Wien – B72
06.02.2021 Passau – Zeughaus
07.02.2021 Regensburg – Heimat
09.02.2021 Erfurt – Engelsburg
10.02.2021 Hannover – Lux
11.02.2021 Bremen – Tower
12.02.2021 Osnabrück – Kleine Freiheit
13.02.2021 Essen – Zeche Carl
25.02.2021 Stuttgart – Im Wizemann (Studio)
26.02.2021 Dresden – Loco
27.02.2021 Leipzig – Neues Schauspiel
28.02.2021 Nürnberg – Z-Bau
02.03.2021 Mainz – Schon Schön
04.03.2021 Freiburg – The Great Räng Teng Teng
06.03.2021 Augsburg – Soho Stage

VÖ: 09. November 2020 via Clouds Hill