Text: Oliver Schröder, 29. Mai 2017

„Da gibt’s diese typische Erregung, die einen befällt, wenn eine Band plötzlich aus dem nichts kommt und dich vollkommen umhaut.“, heißt es in der Platteninfo zu Rays‘ Debütalbum. Was sich hier wie die erste Begegnung mit den Sex Pistols, den Beatles oder Joy Divison anhört, bezieht sich auf fünf halbwegs bekannte Musiker aus Oakland, Kalifornien. Die trafen sich mit Kelley Stoltz und Mikey Young, um abseits ihrer ursprünglichen Bands ein Album aufzunehmen. Mehr braucht eigentlich nicht gesagt zu werden.

Außer, dass „Rays“ trotz aller Referenzen, Bezüge und Tribute erstaunlich frisch klingt. Vorausgesetzt man mag The Velvet Underground, Sonic Youth, Television und die alten Flying-Nun-Bands. In 26 Minuten und elf Songs wird alles geliefert, was man von einem retrospektiven Indie-Pop-Punk-Album erwarten kann: wilde Orgeln, schräge Akkorde und noch schrägere Vocals. Zusammengenommen klingt das zwar alles sehr charmant, aber mehr als einen wohliger Schauer und das plötzliche Verlangen nach Dosenbier können Rays kaum auslösen. Die Revolution bleibt also aus, aber das wird wohl auch ganz im Sinne der Band sein.

VÖ: 19. Mai 2017 via Trouble In Mind