Text: Nico Beinke, 15. Oktober 2019

Der Indie-Opi (aka Rezensent) schreibt nun über eine junge Hipster Combo aus Los Angeles, deren zweites Baby „Devour You“ seit letzten Freitag in den Plattenläden steht. Der Opi kennt allerdings viele der Bands, die Starcrawler wohl in letzter Zeit gehört haben mögen, und deren Sound sie zu einer – zugegebenermaßen raffinierten – Emulsion zusammengießen. Viele der anderen jungen Hipster (beispielsweise aus Castrop-Rauxel) kennen diese Bands wahrscheinlich (noch) nicht und für die ist dieses Album gedacht. Seelig sind die Unwissenden, oder anders: Unwissenheit ist einer der Vorzüge der Jugend. Zynismus ist wiederum eher eine Alterserscheinung.

„Bet My Brains“ könnte ein Song von den Subways sein, ach, das darauffolgende „Home Alone“ eigentlich auch. Ich kürze einfach mal ab und zähle noch ein paar Bands auf, an die ich mich erinnert fühlte, während des Hörens der dreizehn Tracks: Hole, The Long Blondes, Serafin (vor allem der Refrain von „She Gets Around“), The Gun Club etc. pp. Und halt viel zu oft The Subways. Oftmals lasziv vorgetragen von Arrow de Wilde, so zwischen unnahbar und manisch, aber auch leicht anstößig. Bei Karen O klingt es wenigstens aufrichtig hysterisch und nicht mal so, mal so, so wie man es halt gerade braucht.

Es ließe sich da nicht einmal von Zufällen sprechen, denn ganz offensichtlich steckt Geld hinter der durchaus druckvollen Produktion. Ergo: Das soll so klingen! Und genau aus dem Grund bin ich dann auch raus aus der Nummer. Einzig „Born Asleep“ hält eine Americana-Flavored „Schremmel“-Pop-Prise für den zynischen Indie-Opi bereit, die ihm zu munden weiß.

16.11.2019 Berlin – Maze

VÖ: 11. Oktober 2019 via Rough Trade Records