Text: Säm Wagner, 06. März 2020

Pavement-Fans, aufgepasst! Wenn ihr aufgrund der beiden geplanten Reunion-Auftritte eurer Lieblingsband an eine dauerhafte Rückkehr der Indie-Rocker glaubt, dann wird euch der aktuelle Move von Pavement-Kopf Stephen Malkmus wohl vor den Kopf stoßen. Denn sein neues Album „Traditional Techniques“ hat so gar nichts mehr mit Schrammel-Gitarren und rauschenden Noise-Rock zu tun.

Hat Stephen Malkmus schon mit seinem letzten, größtenteils elektronischen Album „Groove Denied“ vielen Fans vor den Kopf gestoßen, zeigt er sich jetzt erneut von einer überraschenden Seite. Malkmus entdeckt auf „Traditional Techniques“ seine Vorliebe für traditionellen Folk – gerne auch mit einer Portion Weltmusik. Sein drittes Soloalbum (ohne The Jicks) sieht der Künstler als den Abschluss einer Trilogie (nach „Sparkle Hard“ and „Groove Denied“).

Mit Sitar, Bouzouki und Pedal-Steel- und zwölfseitiger Akustikgitarrre sitzt Malkmus nun am Lagerfeuer. Anders als beim Vorgängeralbum „Groove Denied“, das neben den elektronischen Stücken dann doch auch einige Indie-Rock-Songs beinhaltete, bleibt Malkmus auf „Traditional Techniques“ seinem Konzept auch treu. Die elf Nummern erinnern an Kollege Beck, der auf den Alben „Sea Change“ und „Morning Phase“ ebenfalls vom Gas ging und sich von der ruhigen Seite zeigte.

Stephen Malkmus ist längst in eine Phase eingetreten, in der er keine Erwartungen mehr erfüllen muss. Alle paar Jahre eine Pavement-Reunion und dazwischen bleibt viel Zeit zum Experimentieren.

VÖ: 06. März 2020 via Domino Records