Text: Christoph Walter, 21. Januar 2019

Wie sein Kumpel Kurt Vile ist auch Steve Gunn ein Meister der Entschleunigung. Ganz so weit wie Kurt Vile mit seinen oft an die zehn Minuten langen psychedelischen Klangspielereien und ausladenden Gitarrensoli treibt es Steve Gunn allerdings dann doch nicht. Gute fünf Minuten reichen dem Mann aus Brooklyn auf seinem aktuellen Album „The Unseen In Between“ in der Regel aus, außerdem begnügt er sich zumeist mit eher minimalistisch gehaltener Instrumentierung und geradlinigen, am klassischen Songwriting der 60er Jahre geschulten Arrangements.

Eintönig wird es auf „The Unseen In Between“ trotz all der Reduziertheit aber nie, denn zum einen beweist Steve Gunn in seinen Texten ein treffsicheres Gespür für spannende Geschichten und ein großes Herz für Außenseiter, zum anderen sind die neun Stücke doch recht abwechslungsreich geraten. Gerade die beiden stärksten Songs liegen dabei an unterschiedlichen Enden der Skala: „Vagabond“ kommt mit E-Gitarre, Orgel und dem Backgroundgesang von Meg Baird geradezu beschwingt daher, während bei „Stonehurst Cowboy“, das von einem Besuch beim schwer kranken Vater handelt, zu dem Steve Gunn erst kurz vor dessen Tod wieder eine engere Beziehung aufgebaut hatte, kein Ton und kein Wort zu viel ist: „Came back feeling so undone / Without much to say / Sat for hours, stared at your flowers / Found ways to hide the pain“.

15.03.2019 Hamburg – Nochtspeicher
23.03.2019 Berlin – Frannz Club
25.03.2019 Leipzig – UT Connewitz
26.03.2019 Schorndorf – Manufaktur
27.03.2019 (AT) Wien – Arena
30.03.2019 (CH) Luzern – Südpol
31.03.2019 (CH) Zürich – Rote Fabrik

VÖ: 18. Januar 2019 via Matador Records