Text: Lennard Göttner, 21. November 2019

Surma machte international erstmals mit ihrem Debütalbum „Antwerpen“ auf sich aufmerksam, was im letzten Jahr in Deutschland erschien. Dies brachte die Portugiesin auf unzählige Festivals, unter Anderem auch aufs Reeperbahnfestival in Hamburg und wurde von Kritikern durchweg positiv aufgenommen und gelobt.

Ihr neuestes Werk „Wanna Be Basquiat“, welches am 30. Oktober erschien, ist nicht nur genauso künstlerisch, sondern mindestens auch genauso geheimnisvoll und mysteriös wie ihre Vorwerke. Genrefizierend lässt sich Surma dem Avant-Pop zuordnen. Das zur Single veröffentlichte Bewegtbild bringt knapp fünfeinhalb Minuten mit sich, wovon allerdings nur etwas zwei Minuten der wirkliche Song sind. Der Rest des Werkes ist eine Art Werbefilm einer (wahrscheinlich) US-amerikanischen Stadt, in dem ein Sprecher diese bewirbt und erzählt, dass dies der beste Ort der gesamten Nation sein.

Stilistisch bestehen die Sequenzen aus einzelnen Schnipseln von beispielsweise Personen oder Gebäuden, die in einer Art Stop-Motion zusammengefügt werden. Der Regisseur des Werkes ist Joao Pombeiro. Das Video ist hoch interessant, ästhetisch und originell, also genau das, was Surma in ihrer bisherigen musikalischen Karriere verkörpert. Was nicht unerwähnt gelassen werden soll, ist der Titel, der sich wahrscheinlich auf den Graffitikünstler Jean-Michel Basquiat bezieht, der als der erste Afroamerikaner in dieser Szene gilt und bis heute polarisiert.

Surmas neue EP erscheint am 29. November und verspricht, gemessen an ihren bisherigen Werken und ihrem bisherigen Schaffen einiges. „Wanna Be Basquiat“ ist ein weiterer Einblick und ein weiterer Beweis für ihre künstlerische und musikalische Originalität.

VÖ: 29. November 2019 via Omnichord Records