Text: Jan-Frederic Goltz, 04. Juli 2018

Jazziger Post-Rock aus Down Under. Wer normalerweise diffizile Musik aus Europa und den Staaten bevorzugt, sollte es zur Abwechselung mal mit den Tangents aus Australien versuchen. Das Album „New Bodies“ ist ein stimmungsvolles und leicht vertracktes Album. Einer der Gründe dafür ist vermutlich Drummer Evan Dorrian, der so ziemlich auf allen Stücken ein wunderbar abwechslungsreiches Schlagzeugspiel abliefert und aufzeigt, dass nicht nur der Ton die Musik macht, sondern eben auch die Percussions: Mal rockig, jazzig, exotisch angehaucht oder einfach nur verschroben laid back.

Dem treibenden Schlagwerk entkommt man nur schwer – „Lake George“ ist so ein Beispiel – gerade wenn gegen Mitte des Stückes auf gebrochene Sechzehntel beschleunigt wird, die fast schon an Drum’n’Bass erinnern und alle Instrumente in eine völlig andere Richtung gedrückt werden. Oder die repetiven und rückwärtslaufenden Cello-Samples, die sich zu Rhythmuspattern morphen und den Titel „Terracotta“ einleiten, der im Übrigen durch sein Arrangement locker mit Four Tet auf der anderen Seite des Erdballs mithalten kann. Neben dem Cello ist auch ein Piano markant vertreten: „Gone To Ground“ das ganz „Hauschka-resk“ daher kommt – was neben der leicht humpelnden Rhythmik vor allem dem vermutlich präparierte Klavier geschuldet sein dürfte.

Das Quintett nahm mit „New Bodies“ eine vielschichtige und durchweg komplexe Platte auf. Insgesamt fühlen sich alle sieben Tracks mehr wie einzelne kleine Reise an und erinnern im Aufbau schon fast ein wenig an alte Krautrock-Klassiker, die mit modernen Sound Raffinessen gespickt sind. Stehst Du Kopf!

VÖ: 15. Juni 2018 via Temporary Residence Ltd