Text: Nico Beinke, 10. Juni 2020

Die Australier von The Stroppies lassen ein Jahr nach Erscheinen des Debüts („Woosh“) bereits ein frisches Mini-Album namens „Look Alive!“ folgen. Angedacht als reines Homerecording-Projekt von Claudia Serfaty und Angus Lord, beschreibt die – mittlerweile zum Quartett erblühte – Band den kreativen Prozess als „open-ended music, collaged quickly and pieced haphazardly together“. Angenehm unfertig und aus der Hüfte geschossen klingt das Ergebnis, welches in den Phaedra-Studios in Coburg/Australia seinen Weg auf die Konserve fand.

Direkt ab der ersten Sekunde erinnern die acht Tracks an das damals heißgeliebte und hochgelobte, selbstbetitelte Debüt von Clap Your Hands Say Yeah. Die prägnant jodelnde Gesangsstimme Alec Ounsworths fehlt selbstverständlich, gemeint sei die Instrumentierung. Der infantil/expressiv hüpfende Basslauf, die rudimentär abgemischten Gitarren, „Look Alive!“ leibt und lebt DIY in Reinkultur. So wunderbar leichtfüßig hingeworfen The Stroppies ihr Liedgut klingen lassen, so sehr mag man sie dafür bewundern. Indie Pop, der so gar nicht Kaugummi und College suggeriert, sondern von Erwachsenen für Erwachsene hergestellt wurde.

VÖ: 05. Juni 2020 via Tough Love Records