Text: Oliver Schröder, 24. November 2016

Das hier ist fast mehr Sechziger als die echten Sechziger. Jonny, Dave und Franic hauen seit einer gefühlten Ewigkeit Platte nach Platte raus und wollen sich einfach nicht abnutzen lassen. Das ist bei der zeitlos-traditionellen Mixtur aus gitarrenlastigem (Blues-)Rock aber auch kein großes Kunststück. Andererseits sorgt das Londoner Trio immer wieder für belebende Stromstöße, die sie vorm Sattwerden bewahren. So geschehen im letzten Jahr, als zusammen mit Dauer-Punk-Revoluzzer Billy Childish der Vorgänger „Great Big Flamingo Burning Moon“ eingespielt wurde.

Nun also der Fokus wieder mehr auf Tradition und Erdigkeit. „Bamboo Diner In The Rain” ist natürlich konservativ wie nur was und erfüllt fast jedes erdenkliche Klischee, das einem bei den beiden Begriffen ‚Rock‘ und ‚Blues‘ spontan einfällt. Aber The Wave Pictures beeindruckten noch nie mit ihrer unbändigen Originalität, sondern liefern – um im Jargon zu bleiben – Album für Album ab. So gibt es auch hier einfach zehn neue Stücke, die sich tapfer allen äußeren Einflüssen verweigern. Macht Spaß, auf einen Knalleffekt wartet man allerdings wieder vergeblich.

04/12/2016 Hamburg – Kleiner Donner
05/12/2016 Berlin – Bi Nuu
08/12/2016 Darmstadt – Oetinger Villa
09/12/2016 Freiburg – The Great Räng Teng Teng
10/12/2016 Wetzlar – Franzis
11/12/2016 Köln – Gebäude 9
12/12/2016 Dresden – Ostpol
13/12/2016 München – Strom
15/12/2016 (CH) Luzern – Neubad
16/12/2016 Esslingen – Jugendhaus Komma

VÖ: 11. November 2016 via Moshi Moshi