Text: Christoph Walter, 17. März 2020

Mit dem Timing haben Ultraísta wirklich kein Glück: Als sie 2012 nach ihrem viel gelobten Debüt auch live so richtig durchstarten wollten, durchkreuzte ein familiärer Notfall die Tourpläne. Danach wendeten sich Sängerin Laura Bettinson, der unter anderem als Radiohead-Produzent bekannt gewordene Nigel Goodrich und Schlagzeuger Joey Waronker längere Zeit diversen anderen Projekten zu, ehe sie sich dazu entschlossen, es doch noch einmal zu versuchen mit ihrer Supergroup Ultraísta. Und nun erscheint eben das zweite Album „Sister“ mitten in der Corona-Krise.

Besonders bitter ist das vor allem, weil der doch recht tanzbare, perkussive Sound von Ultraísta schon eher auf eine Live-Aufführung als für den Konsum am heimischen Plattenspieler ausgelegt ist. Nachdem besondere Zeiten aber besondere Maßnahmen erfordern, hilft trotzdem nur eines: Licht herunterdimmen, Anlage aufdrehen und vor allem zum energiegeladenen „Tin King“ durchs Wohnzimmer wirbeln. Danach sieht die Welt gleich wieder ein wenig freundlicher aus. Versprochen!

VÖ: 13. März 2020 via Partisan Records