Text: Tim Brügmann, 07. Januar 2019

Sport ist Mord und das Garnelen-Buffet eröffnet! Musikalisch ist Skandinavien eher für Entdeckungen im Bereich des Retro-Rocks und der Pop-Musik ein wahres Mekka, doch ab und an lauern in seinen dunklen Gassen ganz andere ungeschliffene Diamanten. Eines dieser Ghetto-Kleinode, wie sie sich Zlatan nicht schöner herbei-nostalgieren könnte, sind die Viagra Boys aus Stockholm – die fleischgewordene Attitude-Kombi aus Fleiß und Zero Fucks Given.

Seit 2015 steht die hochpotente Band für dreckigen Post-Punk, der allzu gern an das Adoptivkind der Sleaford Mods und der Deutsch Amerikanischen Freundschaft erinnert. Harte Bassläufe, ein wenig verzerrte Gitarre und ein manischer Sprechgesang zwischen Fiebertraum, Konterbier und Pöbelanfall treffen auf erstklassige Nintendo-Keyboards und jazzig angestoßenes Saxofon. Mit „Street Worms“ hat die Formation um den ehemals kleinkriminellen Tattoo-Artist Sebastian Murphy heuer nach zwei EPs ein direkt in die Magengrube zielendes Debütalbum veröffentlicht. Und eins sei gewiss: Schöner kann tanzbarer Noise im Jahre 2018 nicht klingen.

Einen hervorragenden Vorgeschmack auf die markigen Ergüsse der sechs Stockholmer Königssöhne für die im Frühjahr startende Europa-Tour liefern die in einer Fischfabrik aufgenommenen Shrimp Sessions, die auch die wunderbar ironische Anti-Bewegungs-Hymne „Sports“ beinhaltet. Pflichttermine!

02.02.2019 Hamburg – Headcrash
03.02.2019 Köln – MTC
04.02.2019 Weinheim – Café Central
12.02.2019 München – Kranhalle

VÖ: 28. September 2018 via YEAR0001