Text: Esther Sambale, 26. Juli 2019

Ist die Seele zu heiß gelaufen und nicht einmal mehr das Aufsagen des Hesse-Mantras „Leben ist Einsamsein. Kein Mensch kennt den andern, jeder ist allein“ vermag Trost zu spenden, bleiben nur noch kühlender Fatalismus und radikale Akzeptanz. Beides findet sich in „Desolat“, der neuen Single der Berliner Band Voodoo Beach, die im vergangenen Herbst ihre Debüt-EP „Ozean“ veröffentlichte.

Kopflos und allein – aber nicht verloren – steht eine Frau vor einem Meer auf zerrissenem Papier – schon das Cover-Artwork lässt ahnen, wie sich „Desolat“ anfühlen wird. Wohlig düstere 70er-Psychedelic Rock-Klänge, gespielt von Ignacy San (Gitarre), Josephine O (Drums) und Jon van Mono (Bass), legen sich um die kantig, klaren Textzeilen die Verita Vi so sachlich singt:

Meine Seele liegt danieder und mein Körper tut es auch.
Und die Angst in meinen Knochen und die Wut in meinem Bauch.
Auf der Suche nach der alten guten Zeit, habe ich verloren.
Meine Lust, meine Stimme haben sich gegen mich verschworen.
Es ist alles ganz genau so wie Du sagst: ich bin desolat.
Du hast die Antwort schon parat: ich bin desolat.

Eine selbstbewusste Hymne auf die eigene Kaputtheit und eine textliche Aura, die sehr an „Was soll ich anderes“ von Der Nino aus Wien erinnert. Was hilft? Atmen, Musik hören, Warten. Die Katharsis kommt bestimmt.

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VÖ: 26. Juli 2019 via Späti Palace