Text: André Habermann, 10. April 2020

Es kommt, wie es kommt. Eigentlich war alles geplant. Im März. Ein Videodreh für die neue Single des Wiener Trios Zinn. Abgesagt. Die Gründe sind bekannt. Also, wieso in die besungene Lethargie verfallen und nicht einfach einen Aufruf starten. Gedacht, getan: Tatendrang.

Und es wurde geliefert. Videoschnipsel von befreundeten Musiker*innen und Fans. Natürlich im Hochformat. Das visuelle Ergebnis könnte die aktuelle Stimmung nicht besser beschrieben. Isolation, die neue Vereinzelung und eben jene Lethargie. Musikalisch auch sehr passend umgesetzt. Stoischer Gesang trifft auf weirden Psychfolk, der wiederum mit der Melancholie der Heiterkeit und einem gut gelaunten Paul Plut tänzelt. Klingt schön schräg – wie unser aller Gemütszustand, in diesen seltsamen Wochen.

Lethargie / Lethargie / Ich wollt dich nie / Ich wollt dich nie / Oh Oh

Gegründet wurde Zinn von Margarete Wagenhofer, die es 2013 mit ihrem Soloprojekt (Small Night Searching) von Salzburg nach Wien verschlug. Fünf Jahre später hatte sie genug von der musikalischen Einsamkeit und formierte sich – gemeinsam mit Jasmin Strauss und Lilian Kaufmann – zu eben dieser Formation. Viel wurde seit dem konzertiert, mitunter als Support für Ariel Pink oder Möstls Mile Me Deaf. Für diesen Herbst ist das erste Album via Numavi Records geplant. Wir freuen uns darauf.

VÖ: 10. April 2020 via Numavi Records