Wir schreiben das Jahr 2008. Hamburg steht in Flammen, entzündet von einer jungen Formation namens 1000 Robota — bestehend aus den drei damaligen Rotzlöffeln Anton Spielmann, Jonas Hinnerkort und Sebastian Muxfeldt. Sie wurden geliebt. Sie wurden gehasst. Nach intensivem Getoure durch Live-Clubs und Feuilletons diverser Gazetten war der polarisierende Zauber aber schnell wieder vorbei. Ausgebrannt. Immerhin hatten sie uns eine EP (2008) und zwei Langspielplatten (2008 und 2010) hinterlassen. Eine (quantitativ) kleine, aber (qualitativ) sehr große Diskografie.
Wie es scheint, soll es tatsächlich eine Fortsetzung geben. Nach einer über zehnjährigen Sendepause melden sich Spielmann, Hinnerkort und Muxfeldt am heutigen Freitag mit neuem Liedgut zurück. „Ende“ nennt sich das hörenswerte Stück, und ist – wie sie selbst sagen – ihr Anfang.
Als uns Tapete Records damals anschrieben, gab es noch Myspace. Instagram, das ganze Zeug, weitentfernt. Menschen kauften und glaubten immer noch an Tonträger. Streaming? Spotify? Playlists?Ungeklärt. Illegal. Irgendwie war uns klar, der Markt ist Schrott. Das fühlte sich nicht gut an. Wir suchten andere Wege mit und jenseits der Musik. 2020 ist es passiert. Nein, wir meinen nicht Corona. Gunther Buskies von Tapete Records rief wieder an. Sprach sein Interesse aus. Wir telefonierten untereinander. Dann folgte der Proberaum.
Ein Album wird folgen, so heißt es. Wir sind hocherfreut und trocknen derweil mal unsere Tränen.
