Text: Oliver Schröder, 13. April 2018

Ist von Oliver Ackerman die Rede, geht es meistens vor allem um Sounds und Effekte. Laute Sounds und viele Effekte. Schöngeistiges Songwriting gehört nicht unbedingt zu seinen Ausstellungsmerkmalen, eher Vernichtungstechniken durch Schall. Das ist insbesondere auch bei „Pinned“ der Fall, gab es für ihn doch einige persönliche Rückschläge zu verarbeiten. Und dann kam auch noch Donald Trump, der in den letzten Monaten nicht gerade dazu beitrug, dass der kritischen amerikanischen Künstlerszene die Themen ausgingen. Die richtige Zeit also, um sich erneut mit erbarmungslos hämmerndem Shoegaze-Lärm zu betäuben.

Dieses Mal wird aber auch manchmal von der tödlichen Verstrahlungsstrategie abgerückt. „There’s Only One of Us“ zum Beispiel lässt zwar die noisige Kreissäge immer noch kreischen, ist aber dazu noch ohne Anrempeln tanzbar. Stücke wie „Was It Electric“ oder „Situations Changes“ verhilft ein Hauch dunkler Melancholie, richtige Songs zu werden. Dabei klingt auch Album Nummer neun wieder ein bisschen nach Demoversion: geradlinig, minimalistisch und irgendwie unfertig. Diese stumpfe Direktheit sorgt auf „Pinned“ für das typische, unmittelbar harte A Place To Bury Strangers-Gefühl, das man seit gut zehn Jahren von Ackerman gewohnt ist. Melancholie hin, Songwriting her.

18.04.2018 Wiesbaden – Schlachthof
28.04.2018 Dortmund – FZW
07.05.2018 Berlin – BiNuu
08.05.2018 Hamburg – Logo

VÖ: 13. April 2018 via Dead Oceans