Text: Oliver Schröder, 29. März 2018

Der seltsame Fall des Damon McMahon: Auch auf seinem fünften Album pflegt der New Yorker die Kunst der Zurückhaltung. Ein ganzer Reigen an getragenen Popnummern voller Details und Grandesse stecken in „Freedom“ und wartet darauf, endlich mal nicht nur von Kritikern und Kennern wahrgenommen zu werden.

Dabei schießt er mit seinem Projekt Amen Dunes nie übers Ziel hinaus oder posiert mit seinen Sounds. Indie-Understatement durch und durch. Er stellt, im Gegenteil, seine Schwächen und Gedanken zur Schau, öffnet sich und seine Musik für Gegensätzliches. „Miki Dora“ handelt zum Beispiel von dem zwiespältigen Surfer-Idol, der, so heldenhaft wie verabscheuenswürdig, die Doppeldeutigkeit amerikanischer Werte verkörperte: „Ultimately it is a reflection on all manifestations of mythical heroic maleness and its illusions.“

Mit geradezu minimalistischer Brillanz konzentriert sich Amen Dunes auf das Wesentliche. Zusammen mit dem Undergroundmusiker Panoram bewegt er sich souverän – mit deutlich mehr elektronischer Unterfütterung als sonst – durch seine Soundwelt. Und die wirkt wiederum so, als hätte er sie nur für sich selbst geschaffen. Beim Hören steckt man entsprechend sofort mit drin. Und so entsteht beinahe unmittelbar eine intime Verbindung zwischen Hörer und Musiker, die sich auch so schnell nicht wieder lösen lässt.

VÖ: 30. März 2018 via Sacred Bones Records