Text: Stefan Killer, 11. September 2020

Irgendwo im Nirgendwo einsperren und Arpeggien ballern hat sich das Experimental-Duo Aua gedacht und sein Debüt in einer abgeschiedenen Hütte aufgenommen. Heraus kam „I Don’t Want It Darker“, ein Album, das auf seltsame und gleichzeitig zugängliche Weise cineastischen Surfrock mit Darkwave mischt.

Was sofort hängen bleibt, sind die mal tiefen, mal hochmelodischen Synthis. Hinzu kommt eine stoische Stimme, die an manchen Song Damon Albarns oder Daniel Snaith’ erinnert. Das Instrumental besteht aus typisch hallverzierten Sixties-Gitarren („No Treatment“), Krautrock-Trance („Coke Diet“) und den eingangs erwähnten Arpeggien („The Energy Vampire“). Spannende Mischung, jedoch mit kaum Wiedererkennungswert. War auch nicht Teil des Experiments.

Was unterscheidet das Duo also von anderen zeitgenössischen Wave-, Postpunk- oder Electronica-Künstlerinnen und –Künstlern? Aua stellt einen Zusammenklang her, wo keiner sein dürfte. Die Multiinstrumentalisten Fabian Bremer and Henrik Eichmann packen Pickings in Synthis, Gothic in Geborgenheit. Und das Publikum in melancholisch angehauchte Watte. Bitte mehr davon.

VÖ: 04. September 2020 via Crazysane Records