Text: Stefan Killer, 18. Januar 2022

Was am Ende als entrückte Bläserversion des „Wer wird Millionär“-Jingle ertönt, ist ein paar Tracks früher noch der nahtlose Übergang vom ersten zum zweiten Album. Letzteres nennt sich „The Damaged Organ“ und markiert schon jetzt die erste Zäsur des Duos AUA.

Setzten Fabian Bremer und Henrik Eichmann auf „I Don’t Want It Darker“ noch auf genreverschmelzende Experimente, ist es heute die homogene Mischung aus musiknahem Geräusch, krautigem Pop und unaufgeregten Beats. AUA hat seinen Weg gefunden, und der ist atmosphärischer denn je. Mancher Track klingt, als ob er die schaurig schöne Fortsetzung der sonoren Kurzgeschichte zuvor ist.

Düster bis prächtig

Gewohnte Arpeggios dürfen natürlich nicht fehlen. Sie geben Songs wie „No One Famous Ever Came from Here“ ein Stück weit Drive in einer sonst eher phlegmatisch wirkenden Musikumgebung. Die gebückt grinsende Gangart steht AUA und spiegelt sich auch im Gesang wider. Für „Islands Song“ haben die beiden Multiinstrumentalisten mit Hang zur Melancholie zusätzlich Annika Henderson am Mikrofon verpflichtet. Die Gesänge ergänzen sich gut.

Auf „The Damaged Organ“ lässt sich neben der Komposition auch besonders das diverse und doch geradlinige Schlagzeugspiel hervorheben. Es schafft Abwechslung in Passagen der Monotonie und dient gleichzeitig als Leitplanke durchs Album. Und wer AUA einfach nur in all seinen düsteren wie prächtigen Facetten in Kurzform erleben will, spielt „Brick Break“ an – ein Meisterstück zwischen Filmmusik und Krautrock.

„The Damaged Organ“ erscheint offiziell als 12-Zoller und digital am 21. Januar 2022 über Crazysane Records. Den Stream vorab gibt’s dennoch schon ab heute auf NEØLYD.

VÖ: 21. Januar 2022 via Crazysane Records