Text: André Habermann, 12. März 2019

Wir schreiben das Jahr 1985. Auf einem Roadtrip von Vancouver nach San Francisco sitzen wir in einem brandneuen Dodge Destroyer und durchqueren die unendlichen Weiten Kanadas. Der Motor röhrt, die mit Kunstleder bezogenen Sitze vibrieren und im Radio läuft irgendein Sender: „Welcome to Radio [kryptisches Kürzel einfügen] – The British Columbia’s Home of Rock and Roll! This is the best rock nonstop with bla bla …“ schallt es aus den blechernen Lautsprechern. Es folgt eine Auswahl der aktuellen Hitparade. Nach Kate Bushs „Running Up That Hill“ und den „Wild Boys“ von Duran Duran versüßt uns der Boss mit seinem sexiesken „I’m On Fire“ die nächsten paar Kilometer. 85, ein echt gutes Jahr!

Nach einer kurzen Werbepause dröhnt der neue Titel von Black Mountain durch die Membranen: „Future Shade“ – ein energischer Ritt durch 80s verseuchte Riffs, versetzt mit spacigen Synthieflächen und dem Doppelgesang von Stephen McBean und Rachel Fannan. In den nächsten fünf Minuten verwandelt sich das Lenkrad zu einem Drum Kit und auch das Gaspedal nähert sich immer mehr dem Autoteppich. „Whoohoo, was für ein treibendes Biest!“ schallt es vom Beifahrersitz. Gutes Ding!

Nachdem die letzten Klänge wieder vom Motorenlärm erobert werden erklärt der Moderator mit erregter Stimme, dass die eben gehörte Band in Bälde ihr neues Album veröffentlichen wird: „Destroyer“ so der Titel, sei ihr fünfter Longplayer, der im Mai 2019 via Jagjaguwar erscheint. Cool, denken wir uns – sind ja nur 34 Jahre.

VÖ: 24. Mai 2019 via Jagjaguwar