Text: Michael Smosarski, 03. September 2018

Ein Album wie „Siblings“ passt wirklich ganz hervorragend zum Ende eines solchen Jahrhundertsommers – sechs Songs, sonnendurchtränkt und süß wie überreife Früchte. Mit Hilfe von Loops baut Bobey seine Popminiaturen Schicht um Schicht. Seinen Gitarrenlicks gibt er dabei häufig eine perkussive Note, was den Stücken Rhythmus und Drive verleiht, ganz ohne Schlagwerk. Bobeys Gesang dazu ist passenderweise ebenfalls sehr repetiv und sphärisch und erinnert oft an José González.

Dass es dabei manchmal zu ätherisch wird, ist zu verschmerzen, denn inhaltlich gibt es einiges zu entdecken – Geschichten wie jene über den Sommer, als Diebe das Auto seines Vaters aufbrachen, und er daraufhin ein halbes Jahr Karate-Unterricht nahm. Oder wie der Spielplatz seiner Kindheit bei einem verheerenden Feuer in Sacramento 2015 niederbrannte. Freunde des luftigen Singer/Songwriter-Folks oder auch atmosphärischer Indiepop-Bands wie Vampire Weekend oder Beach House sollten hier mal reinhören!

VÖ: 24. August 2018 via Golden Brown