Text: Felix Mossmeier, 20. Januar 2022

Ein bisschen düster. So kommt das mittlerweile fünfte Album von Boy Harsher daher. Also auf den ersten Blick erwartbar. Was aber in keinem Fall als Kritik zu verstehen ist. Was das neue Album aber abhebt, ist die Verbindung von Audio und Video. Gute Musikvideos sind eine eigene Kunst, aber selbst einen Kurzfilm zu produzieren, scheint noch ein bisschen zeitgeistiger zu sein. Siehe beispielsweise Mogli. Das Album ist demnach lediglich ein Teil eines Gesamtwerks. Nämlich das selbstbetitelte musikalische Gegenstück zum Kurzfilm „The Runner“. Und der kann sich wirklich sehen lassen. Zumindest wenn man auf Psycho steht. Look stimmt in jedem Fall – wie der Sound.

Entstanden ist der Film basierend auf einer Figur aus Matthews Kopf. Einer unheimlichen Frau, die durch den Wald rennt. Nach dessen MS-Diagnose konzentrierte sich Partner Muller auf die Ausarbeitung filmischer Sequenzen. So entstand ein Film, der im Grunde visuell das widerspiegelt, was beispielsweise der erste Track der Platte „Tower“ mit der starken Synthesizerpräsenz ausstrahlt.

VÖ: 21. Januar 2022 via City Slang