Text: Stefan Killer, 15. November 2018

Das englische „What“ ist meist mit einem Fragezeichen gespickt. Im Falle der vier Rocker von Brandt folgt auf das Wort für den Titel ihres Debüts der alternative Ausruf. Sie halten, was andere Bands versprechen, indem sie tatsächlich live, laut und ehrlich Musik machen. Manchmal vielleicht sogar zu ehrlich.

Brandt will mit „What!“ zweifellos weg vom salonfähigen Indie-Klangideal, wieder hin zum Genrerohling des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Dazu stehen weder Synthesizer noch Auto-Tune zur Verfügung. Was Brandt einspielt, kommt entsprechend raus. Der Gesang ist das beste Beispiel, wieso das nicht zu überhören ist, denn die mehrstimmigen Passagen erinnern eher an lautstarke Musikkneipen als an große Bühnen.

Und genau das ist der Grund, wieso „What!“ sein Ausrufezeichen verdient hat: Mit dem Album beweist Brandt, dass auch heutige Bands die Wurzeln des Postpunks und erdiger Indie-Gitarrenmusik pflegen. Diese verzweigen sich bei Brandt sehr weit – von US-amerikanisch eingängigen Westküstenklängen („Machines“) über aufgewühlte Manchester-Pubsounds („Kids“) bis zur treibenden Underdog-Hymne („Vice“) ist alles dabei. Niemals pathetisch, immer bier- und tanztauglich.

In diesem Sinne: „Come on, let’s go! Don’t miss the show!“ Brandt ist dieses Jahr noch für ein Gelage in Rheinland-Pfalz zu haben.

15.12.2018 – Trier – Exhaus

VÖ: 16. November 2018 via Tumbleweed Records