Es ist schon erstaunlich, wie groß die Resonanz ist, die „Babylon Berlin“ nicht nur in Deutschland erzeugt hat. Und wer hätte gedacht, dass ein deutscher Kriminalroman einmal indirekt als Inspiration für ein Album von Bryan Ferry dienen würde.
Schon lange deutet Ferry seine musikalische Vergangenheit immer mal wieder um. Mit „The Jazz Age“ verwandelte er seine Stücke bereits 2012 in stimmungsvoll gepfefferte Tanznummern, die nicht nur vom Jazz der 1920er Jahre inspiriert waren, sondern diese auch detailgetreu wiedererweckten.
Mit „Bitter Sweet“ legt er nun quasi den zweiten Teil vor, dieses Mal sogar vielfach mit Gesang. Der Ferry/Roxy-Music-Fan findet unter den dreizehn Songs nicht nur viele Favoriten wie „Sign Of The Times“ oder „Dance Away“, sondern bekommt wieder die Chance, die Stücke völlig neu zu entdecken. Ferrys Stimme verstärkt gegenüber seinem Vorgänger noch einmal deutlich die Präsenz des Meisters. Das Ganze im Fahrwasser des „Babylon Berlin“-Rummels herauszubringen, an dessen Soundtrack er mitgewirkt hat, ist natürlich schon ein cleverer Coup.
Ob man ihn jetzt unbedingt zusammen mit Tim Bendzko und den Pointer Sisters bei „Night Of The Proms“ sehen muss, sei allerdings dahin gestellt. Er kommt ja nächstes Jahr für ein paar eigene Termine nach Deutschland. Spätestens dann wird das Moka Efti für viele Zuschauer mit Sicherheit in hörbare Nähe rücken.
26.05.2019 Frankfurt – Alte Oper
28.05.2019 Essen – Philharmonie
30.05.2019 Hamburg – Elbphilharmonie
01.06.2019 Berlin – Tempodrom
11.06.2019 München – Circus Krone