Text: Matthias Eichler, 03. Februar 2021

Mit ihrer gewohnt-legeren Art melden sich die Berliner Garage Rocker mit ihrer neuen Platte „Language Barrier“ zurück. Im Oktober gab es mit ihrem Video zu „Eis am Stiel“ schon einen auditiven und virtuellen Vorfreude-befriedigenden-Vorgeschmack ihres neuen Albums. Und ja, die Karenzzeit bis zum heutigen Release war steinig und hart. Man hat ja momentan auch wenig zu lachen, wird aber im Gegenzug fürstlich entlohnt: in Form eines Elf-Komponenten starken Labsals der musikalischen Multilingualität. Ganz recht. Im Wesentlichen eine konzentrierte Smasher-Kollektion durch die verschiedenen Epochen seit ihrer Gründung 2006.

Perlen, deren Texte parkourartig in acht diversen Sprachen (englisch, französisch, polnisch, spanisch, hebräisch, italienisch, japanisch und schwedisch) übersetzt und neu aufgenommen wurden. Nettes Gimmick on top: Es wird zu jedem der elf Songs ein Videoclip geben, der die jeweiligen Bilder und Stimmungen der Band definiert. Gründungsmitglied Oska Wald dazu:

You originally think ‚its music, it’s going to be understood in any language‘, but Chuckamuck is so much more than our songs, it’s an enterprise of our art, animation, live shows, videos, comic books, an entire world we have produced.

Aufgenommen wurde die Platte von Bandmitglied und Songwriter Lorenz zusammen mit Langzeit-Chuckamuck-Engineering-Buddys Thomas Götz und Max Power im O´tool Studio. Einige Elemente machen dieses Projekt zu etwas ganz besonderem (neben der beachtlichen Sprachdiversität und des multiplexen Sounds), zB setzte Chuckamuck auf die Hilfe ihrer lokalen, internationalen Freunde, Künstler und Familie um bei der Übersetzung der Songs in diversen Sprachen behilflich zu sein. Mit dieser Song-Nachbildung, in der jeweiligen, eigenen heimischen Sprache wuchs dieses Album durch unterschiedlichen Einfallsreichtum der Übersetzung betreffend zu einem umfassenderen Gesamtwerk.

Der ältere Klassiker „Eis am Stiel“ (inspiriert vom gleichnamigen israelisch-deutschen Kultfilm) wurde von Chuckamucks neuestem Mitglied Amit Alcalai (The Gondors) übersetzt. Das nur nebenbei, zur Fundierung des Chuckamuck-Hintergrundwissens. Mehr Abwechslung auf einer Platte ist kaum möglich – daher wird dringend zur Erkundung dieser energischen, kreativen und geistreichen neuen Platte dieser romantischen Berliner Punkband geraten.

VÖ: 29. Januar 2021 via Staatsakt