Text: Stefan Killer, 20. Oktober 2017

Collapse Under the Empire – kaum zu fassen, dass zwei Musiker aus Hamburg, die bis 2016 noch nirgends live aufgetreten sind, schon fünf Alben und weitere Veröffentlichungen hinter sich haben. Die Rede ist von Christian Burda und Martin Grimm. Das Duo ist bekannt für seinen elektronischen Post-Rock. Mit ihren Kompositionen schaffen die beiden Klangwelten fernab der Popularmusik. Das gilt auch für „The Fallen Ones“, ihr heute erschienenes Album.

Schon das Intro mit dem klassisch-anmutenden Titel „Prelude“ erinnert eher an die atmosphärischen Klaviermelodien Ludovico Einaudis als an herkömmliche Gitarrenmusik. Die gibt es schon auch, allerdings nur in dezenter Form: Meist glitzern die kristallklaren Hochtöne des Saiteninstruments als Lead-Figuren auf den Spitzen der dröhnenden, auf- und abschwellenden Synthie-Wellen. So auch in „Dark Water“, zu dem Collapse Under the Empire vorab ein dystopisches Video veröffentlichten.

Dessen Motive ziehen sich durch das gesamte Album. Die neun Stücke auf „The Fallen Ones“ zeichnen mit ihren futuristischen Klängen pessimistische Bilder der Zukunft oder einer weit entfernten Welt. Doch Hoffnungsfunken durchbrechen von Zeit zu Zeit die Düsternis. In der mitreißenden Flut zerstörerischer Trommelwirbel und flächendeckender Synths machen sich dann erhabene Orgelklänge oder Dur-Harmonien breit. Viel Zeit für transzendentes Pathos bleibt jedoch nicht – „The Fallen Ones“ ist ein Album für brachiale Realisten.

31/10/2017 Karlsruhe – Halloween Dudefest

VÖ: 20. Oktober 2017 via Finaltunes Records